Von der Idee zur Realität: Die Entwicklung des GREENBAFx

/ Nachhaltigkeit

GREENBAFx

EBNER Industrieofenbau | Sascha Eppensteiner, Vice President Product Management

Von der Idee zur Realität

Wie Nachhaltigkeit die Entwicklung des GREENBAFx® geprägt hat.

Die Industrie steht unter wachsendem Druck, nachhaltiger zu produzieren und CO₂-Emissionen drastisch zu senken. EBNER Industrieofenbau hat diese Herausforderung frühzeitig erkannt und mit dem GREENBAFx® ein revolutionäres Produkt entwickelt: Einen vollständig elektrisch beheizten Haubenofen, der nicht nur emissionsfrei arbeitet, sondern auch eine deutlich höhere Energieeffizienz bietet. Im Interview gibt Sascha Eppensteiner, Vice President Product Management, Einblicke in die Beweggründe, Herausforderungen und technologischen Innovationen hinter dieser Entwicklung – und zeigt, wie Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen können.

Warum hat sich EBNER entschieden, einen emissionsfreien Haubenofen zu entwickeln, welcher dazu noch weitaus energieeffizienter ist als herkömmliche Anlagen? 

EBNER hat sich früh dazu entschieden, unseren Kunden ein wettbewerbsfähiges „grünes“ Produkt zur Verfügung zu stellen, welches die Erreichung deren Ziele unterstützt und dazu auch kommende Klimaschutz- und Umweltauflagen erfüllt. 

Wie hat dieser Nachhaltigkeitsgedanke die Entwicklung des GREENBAFx® beeinflusst?

EBNER bekennt sich klar zur Nachhaltigkeit und hat dies langfristig in seiner Strategie verankert. Die Schonung von natürlichen Ressourcen und die Vermeidung von Emissionen liegt in unserer DNA und ist ein wesentliches Kernelement aller unserer Entwicklungen.

Dieses Bestreben ist auch in unserem Leitsatz „Driving Green Technologies“ zu erkennen.

Welche Herausforderungen mussten bewältigt werden, um eine nachhaltige Wärmebehandlungslösung zu entwickeln, die gleichzeitig effizient und wirtschaftlich ist?

Neben vielen technischen Herausforderungen haben wir bei der Entwicklung auch immer die Kosten im Blick. Nicht nur die Kosten für die Investition einer Anlage (CAPEX), sondern auch die Betriebskosten (OPEX), denn diese machen über die Laufzeit einer Anlage den größten Anteil aus.

Eine Betrachtung auf „Total Cost of Ownership“ Basis kann manchmal ganz schön unangenehm sein, denn einige technische Lösungen kristallisieren sich hierbei als schlichtweg unrentabel heraus und müssen verworfen und neu gedacht werden.

Auch uns ist es im Zuge der GREENBAFx® Entwicklung so ergangen.  

War der Verzicht auf fossile Brennstoffe eine besondere Herausforderung?

Der Verzicht auf fossile Brennstoffe war deswegen eine Herausforderung, da wir nicht einfach eine normale elektrisch beheizte Haubenofenanlage bauen wollten, sondern weitergedacht haben und die Art des Energieeintrags revolutioniert haben.

Welche technologischen Lösungen waren entscheidend für den emissionsfreien, energieeffizienten Prozess?

Ein wesentliches Element ist die innovative Beheizungsmethode, bei welcher ein elektrisches Heizsystem mit hoher Leistungsdichte in den Glühsockel integriert wird.

Wir nennen das Direktbeheizung, denn verglichen zur herkömmlichen Beheizungsart von Haubenofenanlagen entfallen dadurch mehrere Wärmeübergänge und die Energie kann direkt von der Heizung auf das Prozessgas übertragen werden.

Ein weiteres Kernelement ist die Prozesshaube, welche die Heizhaube, Schutzhaube und Kühlhaube ersetzt und somit den Betrieb von Haubenofenanlagen massiv vereinfacht, da kein Wechsel von Heizhaube auf Kühlhaube erfolgen muss.

Die Prozesshaube wird an einen Wärmetauschkreislauf gekoppelt, welcher Wärme von einem Glühplatz zu einem anderen leitet und somit die Energieeffizienz massiv steigert. Energieeinsparungen bis zu 30 % sind möglich.

Welche Faktoren mussten im Designprozess berücksichtigt werden?

Im Bezug auf das neue Beheizungskonzept mussten natürlich die geänderten Umgebungsbedingungen berücksichtigt werden. Die Heizung ist nun direkt in der gekapselten Prozessatmosphäre eingesetzt und somit auch allen im Prozess auftretenden Reaktionen, wie z.B. abdampfende Schmiermittel, etc., ausgesetzt.

Hierfür wurde besonders Augenmerk auf die Auswahl des Heizleiterwerkstoffs und die konstruktive Ausführung des Heizregisters gelegt. Weiters wurde ein spezielles Temperatur-/Atmosphärenprofil entwickelt, welches die Heizung vor jeder Glühung reinigt.

Gab es im Rahmen der Entwicklung Kooperationen mit Forschungseinrichtungen, Universitäten oder Unternehmen?

Die Entwicklung erfolgte von EBNER, beginnend mit Kleinversuchen bis hin zu einem 1:1 Prototyp in unserem Technikum.

Für einen Langzeittest im industriellen Umfeld konnten wir einen innovativen Pilotkunden gewinnen.

Gibt es bereits erste Reaktionen von Kunden auf den neuen GREENBAFx® und wie fallen diese aus?

Wir haben kürzlich mit der Veröffentlichung dieser Entwicklung begonnen und auch direkte Kundengespräche geführt.

Das Feedback der Kunden ist sehr positiv, somit sind wir überzeugt, dass wir mit dieser Entwicklung die richtigen Themen ansprechen.

Welche Argumente sind für Kunden entscheidend, um auf GREENBAFx® umzusteigen?

Die Eliminierung von CO2– und NOx-Emissionen aus der Anlage, die hohe Energieeffizienz mit signifikanten Energieeinsparungen durch den Wärmetausch und die betrieblichen Vereinfachungen durch die Prozesshaube sind die wesentlichen Argumente, nebst vielen weiteren Vorteilen.

Dies unterstützt unsere Kunden in der Erreichung Ihrer Dekarbonisierungsziele und steigert deren Wettbewerbsfähigkeit durch gesenkte Betriebskosten.

Welchen Beitrag kann die Stahlindustrie insgesamt zur Klimaschonung leisten, und welche Rolle spielt EBNER dabei?

Die Stahlindustrie kann einen wesentlichen Beitrag zur Klimaschonung leisten. Der größte Hebel hierbei besteht in den Prozessen der Stahlerzeugung, wo bereits große Investitionsschübe begonnen haben.

In weiteren Schritten werden auch viele „Downstream-Prozesse“ dekarbonisiert, wofür EBNER die richtigen Wärmebehandlungslösungen entwickelt. Eine davon ist GREENBAFx®, weitere sind CO₂-neutrale Beheizungsmethoden wie z.B. spezielle Elektroheizungen für Hochleistungsanwendungen, Wasserstoff-Brennertechnologie, Energietauschsysteme, etc.

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