Schwermetall Halbzeugwerk GmbH & Co.KG mit Sitz in Stolberg/DE gehört mit je 50 % zur Aurubis-Gruppe bzw. zur Wieland-Gruppe und ist einer der führenden Hersteller von Bändern aus Kupfer- und Kupferlegierungen. 2019 bestellte der Kunde bei EBNER eine weitere HICON/H₂-Haubenofenanlage zum Blankglühen von Bandbunden aus Kupferlegierungen unter reiner HC-Atmosphäre oder N₂/H₂-Mischgas. Die neue Anlage besteht aus insgesamt 6 HICON/H₂-Glühplätzen, 3 gasbeheizten Heizhauben und 3 Luft-Wasser-Kühlhauben. Im Leistungsumfang enthalten waren auch eigene Medien-Versorgungs- und Entsorgungseinrichtungen wie Anspeise- und Druckreduzierstation für die erforderlichen Gase, sowie ein Vakuumpumpenaggregat und ein Rauchgas-Ableitungssystem über Dach. Diese Ofenanlage wurde als Ersatz für eine fast 40 Jahre alte EBNER-Haubenofenanlage bzw. für einen noch älteren Rollenherd-Durchlaufofen installiert, welche aufgrund der veralteten Anlagentechnik bzw. der kleineren Chargenwichte und Bunddurchmesser nicht mehr wirtschaftlich produzierten.

ANLAGENAUSFÜHRUNG

Die Anlage ist für einen maximalen Bundaußendurchmesser von 2.000 mm und Stapelhöhen bis zu 4.100 mm ausgeführt und somit für Chargen-Nettogewichte von bis zu 80 to / Glühung ausgelegt. Zu erwähnen ist auch die mögliche Arbeitstemperatur von max. 850°C. Dies ist in der Buntmetall-Industrie zwar eher ungewöhnlich, kontinuierliche Weiterentwicklungen bei Kupferlegierungen machten dies aber erforderlich. Bei der ausgeführten Anlagentechnik wurde die Möglichkeit einer späteren Umrüstung auf einen (teil-) automatischen Betrieb der Haubenofenanlage berücksichtigt, wie z.B. automatische Steckverbindungen für alle Medien. Ebenso im Umfang enthalten war das neue Prozessleitsystem VISUALFURNACES 6. Mit diesem System wurde auch eine Vielzahl von Wartungs- und Optimierungsmodulen mitgeliefert.

SCHLÜSSELFERTIGE REALISIERUNG

Für die Umsetzung des Projektes wurde EBNER als Generalunternehmer beauftragt. Dabei war EBNER mit vielen Herausforderungen, beginnend von der Layout-Planung bis zur Montage konfrontiert:

• Nutzung der bestehenden Fundamentgrube von der alten Haubenglühe für die wesentlich größere Neuanlage
• Minimierung des Produktionsausfalls durch Parallel-betrieb der Anlagen
• Umrüstung der verbleibenden Haubenofenanlage auf den letzten technischen Stand (wie beispielsweise die Umrüstung auf S7-1500 Steuerungen)

Die Demontage der Altanlagen, die bauseitige Fundamenterstellung, sowie die Montage und Inbetriebnahme der zusätzlichen Haubenofenanlage musste deswegen in zwei Baustufen erfolgen, welche sich über fast 1,5 Jahre ersteckten. Umfangreiche Planungen der Abläufe waren mit dem Kunden erforderlich. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an das Projektteam der Firma Schwermetall.

ERFOLGREICHER ABSCHLUSS DER MODERNISIERUNG

Die erste Baustufe mit zwei neuen Glühplätzen wurde bereits 2004 erfolgreich in Betrieb genommen. Es folgte eine weitere 2-Sockel-Anlage im Jahr 2011. Mit den beiden letzten Ausbaustufen ist die Anlagenmodernisierung vorerst abgeschlossen. Insgesamt stehen damit dem Kunden Schwermetall eine nach dem neuesten Stand der Technik ausgeführte Haubenglühe mit insgesamt 10 HICON/H₂-Hochkonvektions-Glühplätzen, sowie 5 gasbeheizten Heiz- und Kühlhauben zur Verfügung.